Gemeinsam mit der Polizei Hessen wurden 26 Wildunfall-Hotspots im ganzen Land identifiziert. Eine erhöhte Gefahr von Wildunfällen besteht jedoch auch an zahlreichen anderen Örtlichkeiten. Rund 44 Wildunfälle pro Tag – knapp 16.000 im Jahr – ereignen sich auf Hessens Landstraßen. Auch im Rheingau-Taunus-Kreis, insbesondere im Bereich der Bäderstraße B260 bestehen Wildunfallschwerpunkte.
In der Herbstzeit sowie im Frühjahr ist die Gefahr, in einen Wildunfall verwickelt zu werden, am höchsten. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen startete im November 2023 gemeinsam mit dem Landesjagdverband Hessen eine Aufklärungskampagne, um Wildunfälle zu reduzieren und Autofahrerinnen und Autofahrer zu sensibilisieren.
Auf Landstraßen passieren die meisten Wildunfälle. Denn selten rechnen Autofahrerinnen und Autofahrer, die um diese Jahreszeit in der Dunkelheit zur Arbeit und in der Dämmerung wieder nach Hause fahren, mit einem plötzlichen Wildwechsel. Mit Großplakaten (3,5 Meter x 2,5 Meter) an insgesamt 71 Standorten in Hessen entlang der gefährdeten Strecken sowie in den umgebenden Ortschaften wird nun vor der steigenden Unfallgefahr gewarnt. In den hessischen Kfz-Zulassungsstellen kann zusätzlich die Ratgeberbroschüre „Wildunfall verhindern“ kostenlos mitgenommen werden.
„Nahezu jeder Wildunfall birgt das Risiko eines schweren Unfalls, etwa wenn das Fahrzeug durch hastiges Ausweichen in den Gegenverkehr gerät. Deshalb möchten wir gemeinsam mit dem Landesjagdverband Hessen Autofahrerinnen und Autofahrer speziell in den Regionen mit den meisten Wildunfällen gezielt warnen und nützliche Hinweise an die Hand geben“,
so der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.
Leid für Mensch und Tier verhindern
Immer wieder kommt es bei Wildunfällen zu Leid für Mensch und Tier. Auch wenn die meisten Wildunfälle glücklicherweise ohne Personenschaden enden, es bleibt der Schock des Zusammenstoßes, ein möglicherweise verletztes Reh oder Wildschwein und der Schaden am Fahrzeug.
Oftmals sind die Fahrerinnen und Fahrer in Gedanken vertieft und das Verkehrszeichen „Achtung Wildwechsel“ wird nicht mehr bewusst wahrgenommen.
„Ein Wildunfall passiert immer dann, wenn man nicht damit rechnet. Es gilt jedoch, sich die Gefahrensituation immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, um dann richtig reagieren zu können. So lässt sich Leid für Mensch und Tier ersparen. Verletzte Tiere flüchten vom Unfallort und müssen dann mit speziell ausgebildeten und geprüften Hunden nachgesucht werden, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Der Mensch kann durch eine umsichtige Fahrweise und das richtige Verhalten dazu beitragen, das persönliche Wildunfallrisiko stark zu reduzieren“,
so Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen.
Informationen und weitere Tipps, wie man sich in der Gefahrensituation richtig verhält und was nach einem Wildunfall zu tun ist, sind auf der Kampagnenwebseite www.wildunfall-verhindern.de zu finden.
Über die Herbstkampagne „Wildunfall verhindern“ berichteten u. a. die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die Hörfunkprogramme des Hessischen Rundfunks, die Frankfurter Rundschau sowie die Fachzeitschriften „Wild und Hund“, „Pirsch“, „Jäger“ als auch die „Deutsche Jagd-Zeitung“.