Im nächsten EU-Umweltministerrat wird mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen auf den Weg gebracht. Nach monatelangen Debatten haben sich die Botschafter der EU-Mitgliedsstaaten am heutigen Mittwoch auf eine Zustimmung zum Vorstoß der Kommission zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ verständigt.
Im nächsten EU-Umweltministerrat wird mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen auf den Weg gebracht.
Nach monatelangen Debatten haben sich die Botschafter der EU-Mitgliedsstaaten am heutigen Mittwoch auf eine Zustimmung zum Vorstoß der Kommission zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ verständigt – dies gilt als sicheres Zeichen für eine Zustimmung auch im kommenden EU-Umweltministerrat. Bisher hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke diesen Schritt blockiert und so eine qualifizierte Mehrheit unter den Mitgliedstaaten verhindert.
Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung zeigte sich heute erfreut über die Kursänderung der Bundesregierung: „Endlich hat die Ampelkoalition erkannt, dass ein schärferes Vorgehen gegen Wölfe dringend notwendig ist. Es ist höchste Zeit, dass in der EU in Regionen mit vielen Wolfsrudeln die Population eingegrenzt werden kann. Unser Ziel ist ein regional angepasstes Bestandsmanagement. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass jetzt auch die nötigen weiteren Schritte auf EU-Ebene zügig vorangebracht und dann auch im Bundesrecht nachvollzogen werden.“
Hessen hat bereits die „Trendwende Wolf“ eingeleitet
Die wachsende Wolfspopulation bereitet in Hessen nicht nur den Weidetierhaltern Sorge, sondern vielerorts auch den Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum. Bei diesem emotionalen Thema eine Trendwende einzuleiten, ist erklärtes Ziel der hessischen Landesregierung und stand daher im Rahmen des Sofort-Programms „11+1 für Hessen“ im Fokus. Landwirtschaftsminister Jung hat sich dazu unter anderem mit vielen Schäferinnen und Schäfern ausgetauscht und konkrete Handlungsfelder für mehr Schutz der Nutztierhaltung vor Wolfsübergriffen empfohlen. Im Mai haben dann die Regierungsfraktionen CDU und SPD den Gesetzentwurf zur Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht in den Hessischen Landtag eingereicht. Die 3. Lesung ist im Oktober-Plenum geplant. Neben der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht werden die Förderung für den Weidetierschutz sowie die Entschädigung für Tierhalter verbessert und das Wolfszentrum in die Zuständigkeit von Hessen-Forst übertragen. „Hessen hat bereits ein hohes Tempo beim Schutz vor dem Wolf vorgelegt – jetzt müssen nun endlich auf Bundes- und EU-Ebene die Voraussetzungen geschaffen werden, damit Weidetierhaltung eine Zukunft in Hessen hat“, betonte Jung.